Die Traubenernte – oder: Entsaften

Zehn Flaschen pinkfarbener Saft mit einem unerwartet fremden, aber doch entfernt bekannten Aroma sind das Ergebnis dieses Herbstsonntags.

Im Gesamtpaket unseres Hofkaufes vor mehr als vier Jahren waren nicht nur ein ausbaufähiges, aber stark sanierungsbedürftiges Wohnhaus, eine riesige, streng nach Tieren riechende Scheune, Hühner-, Ziegen-, Schweine, und Rinderstall mit ebenfalls entsprechenden Gerüchen, diverse Lagerräume , Garage, Holzschuppen und Schmiede, sondern zudem drei wilde Katzen und ein kleiner verwilderter Bauerngarten. Dort rankt an der angrenzenden Hofmauer seit sicher 25 Jahren ein alter Weinstock. Dessen lilarote, kleine Trauben haben ein einzigartiges Aroma, viele Kerne und nach diesem Sommer eine begeisternde Süße. Und Würze!

Und wir haben viele Trauben in diesem Jahr. Trotz der allerorts grassierenden Traubenwelke, die die Erträge vieler Winzer deutlich reduziert hat, können wir nicht klagen. Doch was macht man mit besonderen, kleinen, sehr kernhaltigen Trauben, wenn man schon täglich pfundweise davon isst und sie dennoch nicht weniger zu werden scheinen? (Merke: Wir sind keine Winzer!) Wegen der in diesem Jahr ausgebliebenen Erdbeerernte klaffen in unserem Kelleregal große Lücken! Die alljährliche Erdbeermarmelade wird uns im kommenden Jahr schmerzlich fehlen. Ob Traubengelee ein angemessener Ersatz sein könnte?

Ca. vier Zehnliter-Putzeimer voller Trauben sind die Ausbeute des ersten Ernteabschnitts. Die Ernte ging schnell – die Verarbeitung der Trauben braucht deutlich länger. Aber der im letzten Jahr zugelegte Edelstahlentsafter hilft klaglos und ohne große Umstände. Pünktlich zum Beginn des Tatorts habe ich sämtliche verfügbaren Bügelbierflaschen und andere Glasmehrwegflaschen im Haushalt akribisch gereinigt, mit Wodka ausgeschwenkt und anschließend mit heißem Traubensaft gefüllt.

(Der Küchenboden klebt, die Unterschränke haben rosa Spritzer…)

Tags drauf, nein eher am darauffolgenden Abend wurde der Saft aus  fünf dieser Flaschen nacheinander mit Gelierzucker aufgekocht und in pasteurisierte ehemalige Marmeladen-,  Gurken- und Gemüsegläser gefüllt.

Fazit: Traubengelee und Erdbeermarmelade sind unvergleichlich – in jedem Fall aber köstlich!

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